Kerstin J. Schäfer und Leonie Tuitjer haben gemeinsam mit Meike Levin-Keitel von der TU Dortmund einen Artikel zum Thema "Transport disrupted – Substituting public transport by bike or car under Covid 19" in Transportation Research Part A: Policy and Practice veröffentlicht. Die Covid 19 Pandemie hat zu einem dramatischen Rückgang der Nutzung des öffentlichen Nahverkehr geführt, was frühere Bemühungen um eine Reduzierung der Luftverschmutzung und der CO2-Emissionen durch den Ausbau dieses Sektors in Frage stellt. In diesem Artikel analysieren wir Umfragedaten vom Juni 2020 über die Nutzung von Verkehrsmitteln vor und während der Pandemie in der Region Hannover. Wir gehen der Frage nach, ob und wie die über 4.000 Teilnehmer*innen öffentliche Verkehrsmittel ersetzen und was diejenigen charakterisiert, die das Fahrrad der Nutzung des eigenen Autos vorziehen. Wir verwenden multivariate Regressionsmodelle und finden Hinweise darauf, dass Stadtbahn und Bus durch Fahrrad, Auto und Home Office ersetzt werden. Die Daten zeigen auch, dass Frauen bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein höheres Maß an Angst vor Ansteckung haben als Männer und daher die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel stärker reduzieren. Darüber hinaus wirkt sich das Einkommen positiv auf die verstärkte Nutzung des Autos aus, während das Fahrradfahren unabhängig von sozioökonomischen Indikatoren ist und stattdessen vom Umweltbewusstsein der Nutzer abhängt. Überraschenderweise stellen wir fest, dass die Autonutzung vor allem bei den Bewohnern der Stadt Hannover zunahm, während sie bei den Bewohnern der weniger dicht besiedelten Stadtgebiete in der Region zurückging.
Der Artikel kann bis zum 13.11. kostenlos runtergeladen werden.