Vom 01.-02. Juli 2021 fand die 11. Sommerkonferenz der Gesellschaft für Regionalforschung virtuell statt. Das Institut für Wirtschafts- und Kulturgeographie war mit zwei Vorträgen beteiligt.
Lennard Stolz und Martin Queißner (Ruhr-Universität Bochum) stellten erste Ergebnisse ihrer Meta-Analyse zu den Determinanten von Gründungsaktivitäten vor. Die Studie ist die erste, die diese Methodik auf das Thema anwendet und somit die Ergebnisse von jahrzehntelanger Forschung synthetisiert und stilisierte Fakten und neue Erkenntnisse ableitet. Durch den Einbezug der räumlichen Untersuchungsebene der jeweiligen Studien in die Meta-Analyse, wird zudem gezeigt, dass die einzelnen Determinanten auf verschiedenen räumlichen Betrachtungsebenen (lokal, regional, national) unterschiedlich stark wirken. Die Determinanten wurden außerdem den Elementen des Entrepreneurial Ecosystem Frameworks von Stam (2015) zugeordnet. So kann unter anderem gezeigt werden, dass das Element „Networks“ auf lokaler Ebene signifikant und mit hoher effect size die Entrepreneurial Activity beeinflusst. Dies unterstützt die in der Forschung formulierte These von der hohen Bedeutung lokaler Netzwerke in Entrepreneurial Ecosystems.
Im zweiten Vortrag präsentierten Lennard Stolz und Rolf Sternberg den aktuellen Stand ihrer Forschung zur Rolle von Gründungswettbewerben in Entrepreneurial Ecosystems. Kern des Vortrags waren die Ergebnisse einer qualitativen Studie mit Teilnehmer*innen von zwei Gründungswettbewerben in Deutschland. Die Interviewdaten wurden mittels Qualitative Comparative Analysis ausgewertet, was eine logische Reduktion verschiedener Kombinationsmöglichkeiten von Bedingungen für das Outcome (hier erfahrene Lerneffekte) ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die Wettbewerbe insbesondere für Teilnehmende ohne Gründungsvorerfahrung hohe Lerneffekte bringen.