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Neue Publikationen in der Wirtschaftsgeographie: Folgen großflächiger Landinvestitionen

Neue Publikationen in der Wirtschaftsgeographie: Folgen großflächiger Landinvestitionen

© K. Nolte, 2021

Zwei Artikel von Kerstin Nolte untersuchen die Folgen großflächiger Landinvestition.

Ein gemeinsamer Artikel mit Kollegen der Arizona State University, der University of Michigan, der University of Washington und dem GIGA in Hamburg erschienen in Nature FoodCarbon emissions from the global land rush and potential mitigation“, untersucht die potentiellen Kohlenstoffemissionen von Landrodungen für Landinvestitionen: In einem Business-as-usual-Szenario ohne Regulierung würden 36,7 Millionen Hektar Landtransaktionen 2,26 Gigatonnen Kohlenstoff emittieren. Eine hypothetische Umweltregulierung, die sich auf die historische Entwaldung beschränkt, würde die Emissionen reduzieren, und die Fläche würde nur noch 21,4 Millionen Hektar betragen. Wir schlagen zwei Strategien vor, um solche Risiken abzuschwächen: 1) freiwillige Umweltmaßnahmen, die auf nachhaltigere Wertschöpfungsketten abzielen, und 2) eine Reihe von regulatorischen Maßnahmen, die auf nachhaltiger Intensivierung in Verbindung mit „land sparing“ setzen.
https://rdcu.be/cdvBu

Ein zweiter Artikel mit Jann Lay und Kacana Sipangule erschienen in World DevelopmentLarge-scale farms in Zambia: Locational patterns and spillovers to smallholder agriculture“ untersucht die Auswirkungen von großflächigen Farmen auf umliegende Kleinbauern. Wir beobachten in Sambia, dass große Farmen sich in der Nähe von Infrastruktur und Märkten ansiedeln – und nicht auf brachliegenden Land, was oft behauptet wird. Zudem stellen wir eine starke Verschiebung des kleinbäuerlichen Anbauportfolios in Richtung Mais, sowie eine Steigerung der Maiserträge von Kleinbauern in der Nähe großer Farmen fest. Eine Ertragssteigerung beobachten wir aber nur bei größeren Kleinbauern. Wir folgern, dass die Entwicklungsimpulse größerer Farmen nicht überschätzt werden und Kleinbauern vor direkten Risiken geschützt werden sollten, etwa durch die Stärkung von Landrechten.
https://doi.org/10.1016/j.worlddev.2020.105277