Lange Zeit hat sich die Bewertung der regionalen Innovationskraft vor allem auf FuE-basierte Kriterien gestützt, die auf dem Science-Technologie-Innovation-Modus (STI) beruhen. Die neuere Innovationsforschung hat gezeigt, dass sowohl in innovativen als auch in weniger innovativen Regionen und in Unternehmen aller Größenordnungen auch informelle DUI-Lernaktivitäten (Doing Using Interacting) wichtig sind, insbesondere im Hinblick auf nichttechnische Prozess-, Marketing- und Dienstleistungsinnovationen. In einem neuen Paper in „European Planning Studies“ formulieren Anne-Sophie Kagel und Christoph Friedrich drei Schlüsselfaktoren aus der Perspektive des DUI-Modus als konzeptionellen Rahmen für die Analyse der regionalen Innovationskraft. Hierfür wird die bestehende Literatur der DUI und STI Innovationsmodi mit dem Ansatz der regionalen Innovationssystemen (RIS) kombiniert. Die zentralen Ergebnisse zeigen, dass DUI-basierte Innovationsaktivitäten im Vergleich zu STI-orientierten Aktivitäten erheblich von informellen Strukturen und Institutionen innerhalb der RIS profitieren. Folglich sind DUI-orientierte Innovationsaktivitäten stärker auf die regionale Präsenz von Unterstützungsstrukturen angewiesen als ihre STI-orientierten Pendants.
Friedrich C.; Kagel A.-S. (2024): STI and DUI modes of innovation in poorly developed RIS. Systemic failures and challenges. European Planning Studies:1–19. DOI: 10.1080/09654313.2024.2430240