Entrepreneurship wird häufig als „urban event“ verstanden, auch von Seiten der raumrelevanten Politik. Zur Rolle neuer Unternehmen für die ökonomische Entwicklung ländlicher Regionen ist dagegen wenig empirisch Fundiertes bekannt. Das Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung möchte das ändern und fördert deshalb ein dreijähriges Forschungsvorhaben zum Thema „Entrepreneurship in ländlichen Räumen: Umfang, Bestimmungsgründe und regionalökonomische Effekte (EntreLR)“. In einem Forschungsverbund des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover (Projektleitung: Rolf Sternberg), dem ZEW-Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (Mannheim, Georg Licht) und dem Thünen-Institut für Ländliche Räume (Braunschweig, Christian Hundt) sollen zwei Ziele erreicht werden. Erstens werden Entrepreneurshipprozesse in ländlichen und nicht-ländlichen Räumen beschrieben und erklärt. Zweitens werden Determinanten der Entstehung, des Wachstums und der Effekte von Gründungen theoriegeleitet identifiziert und mit Hilfe mehrerer großer Datensätze flächendeckend empirisch getestet, um typische Muster und Mechanismen zu identifizieren, anhand derer Entrepreneurship in ländlichen und nicht-ländlichen Räumen voneinander unterschieden werden kann.
Die in Hannover am Projekt beteiligten Wirtschaftsgeographen Rolf Sternberg und Lennard Stolz werden dazu insbesondere die Daten des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) nutzen, um die ländlichen Räumen nicht nur in Deutschland zu analysieren, sondern auch international zu vergleichen.