Wie kommen landwirtschaftliche Haushalte in Afrika mit der COVID-19-Pandemie zurecht, und wie wirkt sich dies auf Landnutzungsentscheidungen aus? Diese Frage steht im Mittelpunkt des neuen Artikels "Agricultural households in times of crisis. The COVID-19 pandemic, livelihoods and land-use decisions", der im Journal of Land Use Science veröffentlicht wurde und von Kerstin Nolte, Kacana Sipangule und Niels Wendt verfasst wurde.
Wir erweitern konzeptionell die Modelle für (kleinbäuerliche) Landnutzungsentscheidungen, um zu bewerten, wie sich die Pandemie auf Faktoren auswirkt, die Landnutzungsentscheidungen beeinflusst. Auf der Grundlage von Telefonumfragen in acht afrikanischen Ländern und einer Literaturauswertung kommen wir zu dem Ergebnis, dass die COVID-19-Pandemie die Lebensgrundlagen der Haushalte erheblich beeinträchtigt, zum Beispiel durch die Verringerung verschiedener Einkommensquellen und den Verlust des Zugangs zu Bildung. Die Bewältigungskapazitäten der Haushalte sind schwach und wurden durch die Pandemie weiter geschwächt. Diversifizierung von Einkommensmöglichkeiten wird daher in den nächsten Jahren wahrscheinlich schwieriger, und die Landwirtschaft wird zu einer wichtigeren Einkommensquelle. In vielen Kontexten wird die Pandemie daher wohl zu einer arbeitsintensiveren Ausweitung der Landwirtschaft führen, was erhebliche Auswirkungen auf die Landnutzung hat. Gefährdete Haushalte brauchen Unterstützung, um mit den langfristigen Auswirkungen von COVID-19 fertig zu werden.
Dieser Artikel ist Teil eines Special Issues „Women in Land Use Science“ und steht Open Access zur Verfügung.
