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Neue Publikation: Scaling of Atypical Knowledge Combinations in American Metropolitan Areas from 1836 to 2010

Neue Publikation: Scaling of Atypical Knowledge Combinations in American Metropolitan Areas from 1836 to 2010

Städte sind seit jeher Orte in denen sich Innovationen und technologischer Fortschritt konzentrieren. Die räumliche Dichte von Menschen, Wissen, Diversität, Kreativität, Infrastrukturen und finanziellen Möglichkeiten bieten gute Voraussetzungen und viele Möglichkeiten für Wissenserzeugung in Städten. Produktivität ist daher nicht losgelöst von Stadtgröße, sondern im Gegenteil eng an sie gekoppelt. Größere Städte erzeugen überproportional mehr Innovationen als kleinere Städte. Dieses sogenannte Scaling wurde bereits in vielen empirischen Studien nachgewiesen. Innovationen unterscheiden sich jedoch stark in ihrer Kreativität, Bedeutung und in ihrem Neuheitsgrad. Atypische bzw. unkonventionelle Innovationen, zum Beispiel, brechen mit existierenden Erfahrungen und Routinen. Sie sind daher eine Quelle für technologische Durch- und Umbrüche. Ihre Identifikation ermöglicht so neben der reinen Quantität auch eine qualitative Dimension von Innovationen zu untersuchen.

In seiner neuen Studie Scaling of Atypical Knowledge Combinations in American Metropolitan Areas from 1836 to 2010, erschienen im Fachjournal Economic Geography geht Lars Mewes der Frage nach, wie wichtig Städte für atypische Innovationen sind und ob sich das Scaling auch auf sie übertragen lässt. Hierfür nutzt Lars Mewes historische Informationen zu Patenten in Metropolregionen der Vereinigten Staaten. Insgesamt steht so ein Zeitraum von 174 Jahren zur Verfügung, der die Untersuchung der amerikanischen Erfindungsgeschichte von 1836 bis 2010 ermöglicht. Die Ergebnisse zeigen, dass Städte für atypische Erfindungen im Zeitverlauf immer wichtiger geworden sind. So nimmt die räumliche Konzentration von atypischen Erfindungen in Städten zu Beginn des 20. Jahrhunderts rasant zu. Das Scaling gilt demnach nicht nur für die Quantität von Innovationen, sondern schließt auch eine qualitative Dimension mit ein. Ein Grund hierfür sieht Lars Mewes im systematischen Zusammenhang zwischen Stadtgröße und Wissensvielfalt. Erfinder in größeren Städten können daher nicht nur auf mehr, sondern auch auf vielfältigeres Angebot von Wissen zurückgreifen als Erfinder in kleineren Städten.

Zum Artikel: doi.org/10.1080/00130095.2019.1567261